Eine Jugend zwischen Mixtapes und Motörhead, zwischen Mopeds und Marlboro – und das Ganze auch noch in Stuttgart-Möhringen. Kai Thomas Geiger hält die Record-Taste gedrückt und spult das gute, wilde Leben zu Beginn der 80er Jahre in seinem Debütroman autoreverse noch einmal ab.

Gleich auf der ersten Seite wird klargestellt: dies »ist die Geschichte von vier Freunden aus einer Generation, die sich eben keiner Generation zugehörig fühlt. Die sich weder auf ein Automodell reduzieren lässt, noch auf ein Computerspiel.« Also darf man sich keine literarischen Anleihen an Douglas Coupland erhoffen – und erst recht keine an Florian Illies. Dafür gibt`s jede Menge Musikzitate und eine ausführliche Playlist für alle Fans, die ihre nostalgischen Erinnerungen an die frühen 80er Jahre mit dem passenden Soundtrack unterlegen möchten.

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Beamen wir uns gedanklich um einigen Dekaden zurück in die Suburbs der schwäbischen Hauptstadtmetropole. Genau genommen nach 7000 Stuttgart 80. Irgendwo zwischen Fasanenhof und downtown Möhringen. Mittendrin vier pubertierende Jünglinge namens Marc, Jones, Basti und Fred »als Name schon mal in den Top 3 der Hänsel-Charts«).

Schwäbisches Roadmovie

Begleiten wir den Ich-Erzähler Marc und seine Kumpel für ein paar Jahre auf dem abenteuerlichen Weg zum Erwachsenwerden. Einem schwäbischen Roadmovie zwischen der Böblinger Sporthalle, der Ludwigsburger Rockfabrik und der Tanzstunde Dieterle. Einer rockenden Coming-of-Age-Geschichte zwischen QueenAC/DC und Motörhead. Noch Lichtjahre entfernt von Facebook, Ebay, Downloads und Streaming.

Um 1980 herum jung und musikhungrig zu sein, heißt: sorgfältig die gängige Hifi-Bibel (= den Katalog) des Stuttgarter Musikhauses Lerche zu studieren, mühsam am Schaub-Lorenz-Casettenrecorder die eigenen Mixtapes zu erstellen und stundenlang am Kartenhäusle am Kleinen Schlossplatz für begehrte Konzerttickets anzustehen. Notfalls gilt es, auf dem Rücksitz eines Kleinkraftrades die beschwerliche Anreise nach Nürnberg zu überstehen, wenn die Deutschlandtour der abso-absoluten Lieblingsband eben nicht nach Stuttgart führt. »Distanzenrocken« nennt die Clique diese Flucht aus dem schwäbischen Rock-and-Roll-Ödland.

Remix des Lebens

Bis zum endgültigen Showdown der Volljährigkeit gilt es noch Tausende von holprigen Kilometern mit der DT 80 zurückzulegen, einige pferdegesichtige Mädels von der Schwäbischen Alb zu knutschen und etliche juvenile Lebenskrisen zu überstehen. »Und am Ende hat jemand das Tapedeck des Lebens auf autoreverse gestellt. Und es wird sich umdrehen, zurückspulen und die A-Seite wird von vorne losgehen. Mit all den Tragödien und Dramen, der Freude und dem kurzen Glück, dem Rausch und dem Absturz, den Höhepunkten und Tiefschlägen.«

Der Autor Kai Thomas Geiger mixt in seinem Debütroman wilde Erinnerungen an die eigene Jugend mit dem spritzigen Schreibstil des Bloggers, Texters, Kreativdirektors, der er heute ist. Und würzt diese leicht sentimentale Zeitreise mit einer gehörigen Portion Lokalkolorit. Dass diese Generation seine Erzeuger bereits amerikanisch cool »Mom« und »Dad« nannte, mag allerdings einem nostalgischen Fehlschluss geschuldet sein. Egal: ein paar nachträgliche Übersteuerungen kann man großzügig übersehen. Denn wer seine jugendliche Sozialisation in den frühen 80er Jahren in der Stuttgart Provinz durchlaufen hat, wer Neue Deutsche Welle für ein Spaßbad hielt und tief drinnen richtig hardrockmäßig drauf war, der wird mit jeder Seite dieses Romans begeistert «Ja! Ja! Ja!« rufen.

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